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Schüler emotional stärken – Lerntherapie Reutlingen

Schüler emotional stärken

„Ich bin zu dumm dazu.“ „Das schaffe ich nie!“ „Das bekomme ich nie in meinen Kopf.“ „Meine Mutter konnte schon keine Mathe, ich kann das auch nie.“

So, oder ähnlich, in vielen Variationen begegnen mir diese Sätze in der Lerntherapie. Und nicht immer nur von den Therapiekindern, sondern ebenfalls auch von Eltern. „In Memory war ich noch nie gut.“ „Kopfrechnen konnte ich noch nie.“

Fühlen Sie sich ertappt? Kennen Sie diese Sätze?

Das sind sogenannte Glaubenssätze. Diese Sätze, ob sie uns bewusst sind oder unbewusst, sie bestimmen unser Handeln, sie beeinflussen unseren Selbstwert.

Denn wir sind überzeugt davon, dass sie wahr sind und handeln dementsprechend.

Das erlebe ich oft in der Lerntherapie. Die Kinder, die zur Therapie kommen, sind meist überzeugt davon, dass sie zu dumm, behindert, doof sind, es nie schaffen werden beispielsweise Mathe zu begreifen. Oder Lesen zu lernen. Oder die Rechtschreibung zu beherrschen.

Gleich vorneweg: Nobody is perfect. Und das erleben meine Therapiekinder auch bei mir. Ich weiß nicht alles perfekt aus dem Stehgreif. Manchmal muss ich nachschauen oder bin selbst nicht sicher. Das lebe ich den Kindern vor. Es geht nicht darum perfekt sein zu müssen. Ich muss wissen, wie ich mir helfen kann, welche Strategien ich anwenden kann.

Jedoch diese negativen Glaubenssätze verhindern in der Tat zu lernen. Bildlich gesprochen ist es wie eine Wand, gegen die man immer wieder läuft, wie ein Hindernis, das nicht zu überwinden ist. Da kann ich als Lerntherapeutin viel Input geben, kreativ sein, Ideen haben – trotzdem gelingt es nicht, über dieses Hindernis zu kommen.

Ich habe gelernt, sehr hellhörig zu werden, bei dem, was die Kinder über sich aussprechen. Immer wieder komme ich dann mit dem einzelnen Kind an diesen Punkt, wo es darum geht, diese negativen Glaubenssätze aufzuspüren, ans Licht zu bringen und sie zu löschen. Manchmal löschen wir sie aus, in dem wir sie aufschreiben und dann zerreißen. Oder aufschreiben und dann verbrennen.

Und da, wo jetzt das Vakuum der negativen Glaubenssätze entstand, gestalten wir neue Glaubenssätze, positiv ausgerichtet. Wie auf der Pinnwand zu sehen. Glaubenssätze, die die Kinder selbst entwickeln. „Was könnte dir helfen? Welcher Satz würde dir guttun? An was möchtest du denken, glauben?“

Es entstanden im Laufe der Zeit viele dieser Sätze. Auch solche wie: „Mathe wird zu meinem Freund.“ Diese selbst kreierten Sätze schreiben die Kinder auf diese Kärtchen. Es werden immer zwei Kärtchen davon geschrieben. Ein Kärtchen nehmen sie mit und hängen es an ihre Pinnwand, über ihren Schreibtisch, an die Tür – sichtbar, um immer wieder daran erinnert zu werden, was jetzt die Botschaft ist. Oder sie packen es in ihr Mäppchen. Damit sie, wenn sie in der Schule sitzen, immer wieder darauf schauen können und es verinnerlichen können, sich daran festhalten können, wenn sie wieder einmal am Verzweifeln sind, oder traurig darüber, dass es noch nicht so läuft, wie sie es sich wünschen.

Und ein Kärtchen bleibt bei mir in der Lerntherapie – als Erinnerung. Und als Botschaft für die anderen Kinder. Und Erwachsenen.

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